Partnerschaft mit Walvisbay (Namibia)

Die Corona Krise trifft unsere Partnergemeinde in Namibia besonders hart. Auch hier sind es die Ärmsten der Armen, die im Besonderen betroffen sind.

Wir haben über unsere Hausbank, die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) eine für Sie bequeme Möglichkeit der Online-Spende eingerichtet.

Unsere Partnergemeinde in Namibia, die St. John’s Gemeinde in Walvisbay:

eine lebendige Partnerschaft seit 1996

Seit 1996 besteht ein partnerschaftlicher Kontakt zur St. John’s Gemeinde in Walvisbay in Namibia. Diese Gemeinde ist Mitglied der AMEC, der African Methodist Episcopal Church, deren Hauptsitz in den USA liegt. Ungefähr 250 erwachsene Mitglieder, überwiegend Frauen, gehören zu St. John’s und viele Kinder. Viele der Familien leben in großer Armut in kleinen Häusern oder Hütten und verdienen ihren Lebensunterhalt als Hausangestellte oder als Arbeiterinnen in den Fischfabriken in Walvisbay. Die meisten Gemeindemitglieder gehören zum Stamm der Nama und sprechen deren mit vielen Klicks durchsetzte Sprache. Die offizielle Sprache in Namibia ist Englisch, das die jungen Leute gut sprechen und schreiben.  

Walvisbay liegt im Westen Namibias an der Küste und ist geprägt durch den Hafen und große Fischfabriken. Die Dünen der Namib reichen bis an die Stadtgrenze, so dass bei Ostwind feiner Wüstensand in alle Häuser dringt und Gärten nur mit viel Geld angelegt werden können. Der Stadtteil Kuisebmond, in dem die meisten Gemeindemitglieder wohnen, ist von Sand umgeben.

Auf dem Gelände der St. John’s Gemeinde stehen die kleine Kirche und ein Kindergarten, der 2001 eingeweiht wurde, nachdem die Kirchengemeinde Holzbüttgen bei den Kosten für das Dach helfen konnte. Im Kindergarten werden ca. 60 Kinder von zwei Frauen betreut. Die Kinder sollen dort Englisch als Vorbereitung auf die Schule lernen und haben im Außen- gelände viel Platz zum Spielen, auch wenn es keine Spielgeräte gibt.

Die St. John’s Gemeinde lebt ein enges Miteinander in der Kirche. Die Gottesdienste sind der Mittelpunkt der Woche und bestimmt durch kraftvolles Singen, gemeinsames Beten und sehr direkte, dramatische Predigten. Unter der Woche treffen sich vor allem die Frauen und Kinder in kleinen Gruppen zu Bibelunterricht und Gebeten. Es gibt einen guten Jugendchor, die „Heavenly Voices“, der an einem Abend in der Woche probt und sonntags in der Kirche singt.

Im Jahr 2000 beim Besuch von Reverend Balie, dem damaligen Pfarrer der St. John’s Gemeinde, wurde beschlossen, dass wir hier gesammelte Spendengelder in einen Student Fund einzahlen, aus dem bedürftigen Kindern der Gemeinde das Schulgeld gezahlt werden kann. St. John’s hat einen Ausschuss gebildet, der bestimmt, wer davon profitieren darf.

Seit einigen Jahren unterstützen wir außerdem das Suppenküchenprojekt der Gemeinde. Zweimal pro Woche kochen vier Frauen in der Küche des Kindergartens Suppe aus Fleischknochen, Gemüse, Nudeln oder Maisgries und teilen sie mit Brot an bis zu 70 Kinder aus. Die Kirche hilft mit diesem Projekt ganz direkt, den Hunger der Kinder in der sehr armen Umgebung zu lindern.
Unsere Spenden für beide Projekte sind sehr wichtig, weil sie mit dem Student Fund in die Zukunft weisen und mit dem Suppenküchenprojekt aktuelle Not lindern.

Inzwischen haben verschiedene Gemeindemitglieder aus Kaarst die Partnergemeinde besucht. 1997, 2003 und 2009 fanden offizielle Partnerschaftsbesuche in Namibia gemeinsam mit anderen Mitgliedern aus dem Kirchekreis Gladbach-Neuss statt, und 2000 und 2006 konnten Pfarrer und Gemeindemitglieder der AMEC uns besuchen. Diese persönlichen Begegnungen sind besonders wichtig, weil so der Kontakt lebendig wird und Verständnis für die sehr unterschiedlichen Lebensbedingungen entstehen kann.

Der Kirchenkreis Gladbach-Neuss pflegt seit vielen Jahren eine Partnerschaft zur AMEC. Außer uns haben die Evangelischen Gemeinden Neuss-Süd und Norf-Nievenheim Partnerschaften mit AMEC Gemeinden in Namibia. Diese Arbeit wird im Ausschuss für außereuropäische Partnerschaften koordiniert, und die Besuche der Partner bei uns oder unsere in Namibia werden gemeinsam organisiert und durchgeführt.

Über die Jahre unterhalten wir einen freundschaftlichen Briefwechsel vor allem mit zwei Frauen der St. John’s Gemeinde, mit Frau Johanna Garises, die uns mit der AMEC Delegation im Jahr 2006 besuchen konnte und lange die Gemeindesekretärin war, und mit Marlize Swartbooi, die als sechzehnjährige 2000 hier war und inzwischen im Büro einer Fischfabrik arbeitet, wo sie täglich Zugang zu E-Mail hat. 

Die Möglichkeit, Briefe elektronisch auszutauschen, hat den Kontakt sehr erleichtert. So können wir über Ereignisse in unserer Gemeinde hier berichten und erfahren zeitnah, was sich in Walvisbay bei den Partnern ereignet. Wichtig ist, dass diese Partnerschaft nicht überwiegend aus dem Geldtransfer von uns nach Walvisbay besteht, sondern eine lange gewachsene spirituelle Seite hat, die beide Seiten beflügelt und uns allen wichtig ist.